REES. Am Sonntag, 9. März, findet der inzwischen fünfte Gedächtnisgang von Rees nach Megchelen statt. Während der Veranstaltung wird der Befreiung der niederländischen Zwangsarbeiter gedacht. Alle Interessenten sind herzlich eingeladen, um 13.15 Uhr zum Treffpunkt an der Infotafel auf dem Melatenweg, in der Nähe der Stadtwerke Rees, zu kommen. Nach einer kurzen Begrüßung durch Bürgermeister Christoph Gerwers findet eine kurze Gedenkveranstaltung statt, bevor sich die Teilnehmer auf den Weg in die niederländische Nachbargemeinde Megchelen machen.
Auch in diesem Jahr besteht wieder die Gelegenheit, zwei unterschiedliche Wege zu gehen, die beide ausgeschildert sind. Neben dem bereits bekannten Weg, der über Empel, die Hüttenstraße und die Windmühlenstraße, in Richtung Pahlshof führt, geht’s alternativ ab Empel über die Hurler Straße, Alt Luisendorf bis zur Kirchstraße, von dort aus am Schloss Hueth vorbei und dann über die Hetter-Brücke am Holländerdeich, die geöffnet ist. In Megchelen angekommen, treffen sich alle Teilnehmer an der Gaststätte ter Voert, Oranjeplain 1, um gegen 16 Uhr gemeinsam zum Mahnmal am Julianaweg / Ecke Pastoor-Geerdink-Johanninkweg zu gehen. Beim anschließenden Kaffeetrinken im Saal der Gaststätte ter Voert besteht Gelegenheit, miteinander ins Gespräch zu kommen.
„Mit dem Gedächtnisgang wird speziell an die Rückkehr niederländischer Zwangsarbeiter aus deutscher Gefangenschaft erinnert“, erläutert Stadtarchivarin Tina Oostendorp. Sie hofft, dass auch in diesem Jahr wieder viele Bürger an dem Gedächtnisgang teilnehmen. Die Veranstaltung habe eine besondere Bedeutung, denn insbesondere durch solche Projekte könne in angemessener Weise gemahnt und die Geschichte wach gehalten werden.
Bei dem Gedächtnisgang handelt es sich um ein Gemeinschaftsprojekt von Vertretern deutscher und niederländischer Heimatvereine in Kooperation mit der Stadt Rees. Nachdem die deutschen Zwangsarbeiterlager und die Schicksale niederländischer Zwangsarbeiter in der Vergangenheit nur vereinzelt thematisiert worden sind, hat seit einigen Jahren ein Umdenken eingesetzt. Sowohl die Nachkriegsgenerationen als auch einige Zeitzeugen haben sich dieses dunklen Kapitels deutscher Geschichte nun angenommen und mit der Aufarbeitung begonnen.